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In diesem Beitrag geht es um agile Werte und Prinzipien, die Flexibilität, Kundenorientierung und Zusammenarbeit fördern. Wahre Agilität entsteht nicht nur durch Methoden, sondern durch eine tief verankerte Unternehmenskultur.
25.2.2025
In der heutigen dynamischen Geschäftswelt sind Flexibilität und schnelle Reaktionsfähigkeit entscheidende Faktoren für den Erfolg von Unternehmen. Agile Methoden bieten hierfür einen strukturierten Rahmen, der auf klar definierten Werten und Prinzipien basiert. Diese agilen Werte und Prinzipien fördern eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung und der kundenorientierten Entwicklung.
Das Agile Manifest, 2001 von 17 Softwareentwicklern verfasst, definiert vier zentrale Werte, die als Leitlinien für agiles Arbeiten dienen:
Der Fokus liegt auf den Menschen und ihrer Zusammenarbeit. Effektive Kommunikation und direkte Interaktion werden höher bewertet als starre Prozesse oder der Einsatz spezifischer Werkzeuge. Dies fördert Kreativität und Problemlösungsfähigkeit innerhalb des Teams.
Ein funktionsfähiges Produkt hat Vorrang vor detaillierter Dokumentation. Zwar ist Dokumentation wichtig, jedoch sollte sie den Entwicklungsprozess nicht behindern. Das Ziel ist es, dem Kunden schnell wertvolle Ergebnisse zu liefern.
Eine enge und kontinuierliche Zusammenarbeit mit dem Kunden steht im Mittelpunkt. Durch regelmäßigen Austausch und Feedback können Anforderungen besser verstanden und umgesetzt werden, was zu höherer Kundenzufriedenheit führt.
Flexibilität und die Bereitschaft, auf Änderungen einzugehen, sind essenziell. Anstatt starr an einem Plan festzuhalten, werden Anpassungen als Chance gesehen, den Kundenmehrwert zu steigern und wettbewerbsfähig zu bleiben.
Aufbauend auf diesen Werten wurden zwölf Prinzipien formuliert, die als Handlungsrahmen für agile Teams dienen:
Agile Teams setzen darauf, frühzeitig funktionierende Produkte zu liefern und diese kontinuierlich weiterzuentwickeln. So können Kunden regelmäßig Feedback geben und erhalten schneller einen echten Mehrwert.
Anforderungen ändern sich – agile Teams betrachten das nicht als Problem, sondern als Chance. Durch Flexibilität und iterative Entwicklung kann sich das Produkt kontinuierlich an neue Bedürfnisse anpassen.
Anstatt lange Entwicklungszyklen zu planen, setzen agile Teams auf häufige Releases in kurzen Abständen. Dadurch können Kunden frühzeitig neue Funktionen nutzen, und das Team erhält regelmäßig Feedback.
Regelmäßige Kommunikation zwischen Entwicklern, Produktverantwortlichen und anderen Experten stellt sicher, dass alle Anforderungen richtig verstanden und effizient umgesetzt werden. Dies reduziert Missverständnisse und fördert ein gemeinsames Zielverständnis.
Agile Teams bestehen aus motivierten, eigenverantwortlichen Personen. Eine unterstützende Umgebung mit klaren Zielen, Vertrauen und Handlungsspielräumen hilft ihnen, ihr volles Potenzial zu entfalten.
Persönliche Gespräche sind die effektivste Form der Kommunikation. Agile Teams setzen auf direkte Interaktion, um Missverständnisse zu vermeiden und schnelle Entscheidungen zu ermöglichen.
Der Erfolg eines Projekts wird nicht an Dokumentationen oder Plänen gemessen, sondern daran, ob das Produkt funktioniert und einen Nutzen bringt. Jede Iteration soll greifbare Ergebnisse liefern.
Agile Teams arbeiten in einem Tempo, das langfristig aufrechterhalten werden kann. Weder Überarbeitung noch unrealistische Deadlines sind förderlich – nachhaltiges Arbeiten führt zu besseren Ergebnissen.
Eine saubere, qualitativ hochwertige Basis und durchdachte Architektur erhöhen die Agilität. Teams, die in technische Exzellenz investieren, können schneller Änderungen umsetzen und Fehler vermeiden.
Agile Teams konzentrieren sich auf das Wesentliche und vermeiden unnötige Arbeit. Statt komplexe Lösungen zu überfrachten, setzen sie auf pragmatische, schlanke Ansätze.
Wenn Teams Verantwortung für ihre Arbeit übernehmen, entstehen bessere Lösungen. Sie entscheiden selbst über die besten Methoden und Ansätze, um effizient und kreativ zu arbeiten.
Agile Teams verbessern sich kontinuierlich, indem sie regelmäßig ihr Vorgehen hinterfragen. In Retrospektiven wird analysiert, was gut funktioniert hat und wo Anpassungen nötig sind, um noch effektiver zu werden.
Die Implementierung dieser Werte und Prinzipien erfordert einen kulturellen Wandel innerhalb der Organisation. Es geht nicht nur um die Einführung neuer Prozesse, sondern um eine grundlegende Veränderung der Denkweise:
Förderung einer offenen Kommunikationskultur: Transparenz und regelmäßiger Austausch sind entscheidend für den Erfolg agiler Teams.
Bereitschaft zur kontinuierlichen Verbesserung: Fehler werden als Lernchancen gesehen, und es wird ständig nach Optimierungspotenzial gesucht.
Kundenorientierung: Der Kunde wird aktiv in den Entwicklungsprozess eingebunden, um sicherzustellen, dass das Endprodukt seinen Erwartungen entspricht.
Durch die konsequente Anwendung der agilen Werte und Prinzipien können Unternehmen flexibler auf Marktveränderungen reagieren, die Produktqualität steigern und die Zufriedenheit sowohl der Kunden als auch der Mitarbeiter erhöhen.
Ein hilfreiches Modell zur Umsetzung agiler Werte und Prinzipien ist die agile Zwiebel. Sie verdeutlicht, dass agile Methoden nicht nur aus einzelnen Prozessen oder Tools bestehen, sondern auf mehreren Ebenen in einer Organisation verankert sein sollten.
Die äußere Schicht besteht aus Tools und Prozessen, die oft als erstes eingeführt werden, wie Scrum, Kanban oder SAFe. Sie bieten einen strukturierten Rahmen, sind jedoch allein nicht ausreichend für eine nachhaltige agile Transformation.
Diese Schicht beinhaltet konkrete Vorgehensweisen, wie Daily Stand ups, Retrospektiven oder User Stories. Sie helfen Teams, effizient zusammenzuarbeiten, sind aber nur dann wirksam, wenn sie im Kontext der agilen Werte angewendet werden.
Hier kommen die zwölf agilen Prinzipien ins Spiel. Sie geben eine klare Orientierung, wie agile Methoden sinnvoll eingesetzt werden, um Zusammenarbeit, Flexibilität und Qualität zu verbessern.
Die tiefste Schicht ist die wichtigste: die Kultur. Eine agile Organisation lebt die vier agilen Werte aktiv,
indem sie Vertrauen, Eigenverantwortung und kontinuierliche Verbesserung fördert. Nur wenn sich die Unternehmenskultur an diesen Werten orientiert, kann Agilität langfristig erfolgreich sein.
Die agile Zwiebel zeigt, dass eine echte agile Transformation nicht allein durch Prozesse oder Methoden erreicht wird. Nur wenn die agilen Werte und Prinzipien tief in der Unternehmenskultur verwurzelt sind, kann Agilität ihr volles Potenzial entfalten.
Die agilen Werte und die darauf basierenden zwölf Prinzipien bilden das Fundament für eine erfolgreiche agile Arbeitsweise. Sie fördern eine kundenorientierte, flexible und kollaborative Unternehmenskultur, die es Teams ermöglicht, sich schnell an veränderte Anforderungen anzupassen und kontinuierlich bessere Produkte zu liefern.
Doch Agilität ist mehr als nur die Einführung neuer Methoden – sie erfordert einen tiefgreifenden kulturellen Wandel. Die agile Zwiebel verdeutlicht, dass Werkzeuge und Prozesse nur an der Oberfläche wirken, während echte Agilität erst durch die Verinnerlichung der agilen Werte erreicht wird.
Unternehmen, die sich konsequent an diesen Prinzipien orientieren, profitieren von höherer Innovationskraft, effizienteren Arbeitsweisen und zufriedeneren Kunden sowie Mitarbeitenden. Agilität ist kein einmaliges Projekt, sondern ein fortlaufender Lern- und Verbesserungsprozess – ein Weg, der langfristig zu mehr Erfolg führt.
In meiner Podcast-Folge „Agiles Arbeiten bei Rossmann“ spricht Bereichsleiterin Josi Schichting ganz offen über Agiles Arbeiten in der Praxis. Hör mal rein:
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25.2.2025
