OKR steht für Objectives and Key Results und ist ein agiles Management Framework, das Teams und Unternehmen dabei hilft, gemeinsam ihre Ziele zu erreichen.
Quartalsweise werden gemeinsam Ziele (Objectives) formuliert, sowie Wege, diese zu erreichen (Key Results). Alle Beteiligten wissen zu jeder Zeit, an welchen Zielen jede:r arbeitet und wie weit die Kolleg:innen mit ihrer Zielerreichung sind - von den Geschäftsführenden bis zu den Ausbildenden. Dabei schafft die OKR Methode einen starken Fokus, weil alle Quartalsziele (Objectives) auf die Unternehmensvision einzahlen.
Es hilft also dabei, die langfristigen Ziele auf Quartalsziele herunterzubrechen und bildet eine Brücke zwischen Vision und operativer Arbeit innerhalb eines Unternehmens.
Auf dieser Seite erfährst du, wo die OKR Abkürzung herkommt und wie das OKR Framework aufgebaut ist. Von den zugrundeliegenden Prinzipien der OKR Methode bis zum OKR Zyklus und praktischen Hilfen bei der Formulierung. Außerdem haben wir OKR Beispiele vorbereitet, damit du direkt einen Überblick bekommst, wie es in der Praxis aussieht.
Die OKR Methode hat ihren Ursprung in den 1970er Jahren bei Intel, wo sie vom damaligen CEO Andrew Grove eingeführt wurde. OKR ist eine Weiterentwicklung von MBO (Management by Objectives). Andrew Grove implementierte Objectives and Key Results als systematisches Werkzeug, um Fortschritte bei der Erreichung wichtiger Ziele quantitativ messbar zu machen.
Seit den Anfängen ist viel passiert und OKR hat sich als eines der effektivsten agilen Management Frameworks erwiesen, um Unternehmen branchenübergreifend beim Erreichen ihrer Ziele zu unterstützen.
Inzwischen wird OKR von den führenden Unternehmen wie Google, Microsoft und Amazon angewandt und ist seit einiger Zeit auch im deutschsprachigen kaum mehr wegzudenken.
OKR ist ein Rahmenwerk zur Zielsetzung, das Unternehmen dabei hilft, ihre Ziele durch spezifische und messbare Schritte, die sogenannten Key Results, zu erreichen. Der Prozess umfasst das Setzen von ambitionierten, inspirierenden Zielen (Objectives) und das Verknüpfen dieser mit klaren Ergebnissen (Key Results), um Fortschritte zu messen und Teams auf gemeinsame Ziele auszurichten.
Werte und Prinzipien: Um das Framework nachhaltig und effektiv in einem Unternehmen zu implementieren, ist es unabdingbar, agile Werte aktiv zu fördern und zu unterstützen.
Das Setup: Wirkungsvolle OKRs benötigen eine stabile Basis, auf der sie aufbauen können.
Der OKR Zyklus: Meetings, die für alle Beteiligten sinnstiftend sind, müssen gut aufeinander abgestimmt sein.
Der Coach: Unterstützt beim Implementieren und Adaptieren des Frameworks und hilft, wirkungsvolle OKRs zu formulieren.
Die Formulierung: Bildet das Herzstück des Frameworks - durch clevere Artikulation rücken die Ziele in greifbare Nähe.
Durch die durchdachte Kombination der fünf Grundpfeiler kann OKR ein Unternehmen dabei unterstützen, Transparenz zu schaffen und fokussierte und strategisch sinnvolle Ziele zu erreichen. Dabei bietet das Framework einen Rahmen für Teams, innerhalb dessen sie jederzeit eigenen Entscheidungen treffen dürfen. Außerdem schaffen Unternehmen quantitativ messbare Daten und Fakten, aus denen die Management-Eben die nächsten Schritte ableiten kann.
Jede:r im Unternehmen kann sehen, an welchen Goals (Ziele) die anderen Teams arbeiten. Dadurch wird gegenseitiges Verständnis der Unternehmensziele geschärft und Synergieeffekte können genutzt werden.
Zu den unwichtigen Dingen "Nein" sagen, während du dich für die richtigen Dinge einsetzt - der Mut, Bedenken zu äußern, wird mit OKR gefördert.
Alle Bereiche im Unternehmen richten sich gemeinsam an den großen Zielen aus. So wird sichergestellt, dass auch alle an den wirklich wichtigen Themen arbeiten.
Multitasking ist eine Lüge. Lieber machen wir die wenigen, wichtigen Dinge, richtig gut, statt unendlich viele Dinge anzufangen, aber nie wirklich gut zu machen.
OKRs sind verständlich, klar und präzise formuliert. Alle verstehen, was wir erreichen wollen.
Das Expert:innenwissen ermöglicht es den Mitarbeitenden jeder Ebene, eigene Entscheidungen zu treffen. Durch die gemeinsame Zielrichtung sind sämtliche Entscheidungen sinnvoll für das Unternehmen.
Die agile Dreifaltigkeit unterstützt die Lernreise innerhalb einer Organisation und deren Teams.
OKR fördert data-driven-decision-making - Fortschritte werden messbar gemacht, damit reproduzierbare Learnings aus ihnen abgeleitet werden können.
OKRs bilden die Brücke zwischen dem Leitbild - also der Vision, Mission und Strategie - und den operativen To Do's, an denen tagtäglich gearbeitet wird. Damit sichergestellt wird, dass bei der Einführung alle Beteiligten am selben Strang ziehen und auf dasselbe Ziel hinarbeiten, muss also ein Leitbild existieren und allen bekannt sein. Eine Voraussetzung, die oft nicht gegeben ist.
Um die sehr langfristigen Ziele aus dem Leitbild in die Quartalsebene zu übersetzen, hält das OKR-Framework eine kleine "Zwischenstation" bereit, die " Mid-Term Goals " (Moals): Heruntergebrochene strategische Jahres-Ziele.
Diese werden in Quartalsziele (Objectives) heruntergebrochen, welche wiederum innerhalb eines Quartals im operativen Geschäft erreicht werden. Das OKR-Setup reicht also von der Großen bis hin zur kleinen Perspektive, die im Folgenden erklärt und weiter unten mit einem praktischen Beispiel greifbar gemacht.
Die OKR Methode definiert kein starres Rahmenwerk, das ohne Abweichung angewendet werden muss.
Es gibt jedoch einige Stellschrauben, die individuell angepasst werden können, um das volle Potenzial der OKR Methode auszuschöpfen. Diese findest du zusammmen mit weiteren wertvollen Tipps in unserem #OKR-PLAYBOOK
Der OKR Prozess wiederholt sich regelmäßig innerhalb des ganzen Unternehmens. Bei den meist 3-monatigen Kreisläufen spricht man vom OKR Zyklus. Der OKR Zyklus sieht in allen Hierarchieebenen des Unternehmens gleich aus und ist so aufgebaut, dass alle Ebenen voneinander profitieren.
Um den OKR Prozess nachhaltig und sinnvoll in einem Unternehmen zu integrieren, ist es unerlässlich eine Person zu haben, die alle wichtigen Facetten im Blick behält. Das Framework baut auf vielen einzelnen Wirkweisen auf, die stets hinterfragt und angepasst werden müssen.
Der/die Trainer:in ist verantwortlich dafür, dass alle dasselbe Verständnis von OKR haben. Diese Facette sollte neben dem ganzen Theoriewissen auch mit der Anwendung der Methode in der Praxis begeistern können.
Die Rolle des Sparringspartners oder Sparringpartnerin ist Aktiv zuhören, Fragen stellen, Aussagen schärfen - das fällt alles in den Aufgabenbereich der Person, die das Team in der Formulierung unterstützt.
Das Weekly, die Review und die Retrospektive müssen genauso detailliert durchdacht werden wie das Planning. Der Facilitator moderiert geschickt durch den Tag und hat immer das Ziel und die Agenda des jeweiligen Workshops im Blick.
Die Rolle des Prozesswächters oder Prozesswächterin ist es, die Termine im Unternehmen rechtzeitig abzustimmen und auf Veränderungen im Framework zu reagieren, damit sie ihren Mehrwert entfalten können.
Der oder die Framework Adapter wählt die passende Implementierungsstrategie für das Unternehmen aus. Durch die Anzahl involvierter Menschen, dem Detailgrad der Ziele und den Problemstellungen des Unternehmens muss ein Weg gefunden werden, wie das OKR-Framework sinnvoll eingeführt werden kann
Der Change Agent bereitet die Menschen im Unternehmen auf die Veränderungen vor und begleite sie auch durch die verschiedenen Phasen des Changes. Diese Facette lebt Agilität vor, begeistert mit den Inhalten des Frameworks und ist jederzeit gewillt Widerstände gegen OKR zu erklären und aufzulösen.
Die Formulierung der Objectives und der Key Results gilt in vielen Teams als die größte Herausforderung. Dabei ist die richtige Formulierung mehr eine Gedankenstütze für unser Vorgehen und unsere Wege, als der tatsächliche Knackpunkt.
"Ich habe den diesjährigen Frankfurt Marathon in unter 4 Stunden abgeschlossen
Abgeschloßener Zielzustand
Ein Objective soll nicht schrittweise messbar sein, aber wir müssen uns einig sein, wann wir sie endgültig erreicht haben.
Mini-Visionen
Das Objective beschreibt ein Ziel möglichst bildhaft und inspirierend. Es soll unsere intrinsische Motivation widerspiegeln.
Outcome-orientiert
Outcome beschreibt das Große und Ganze Ziel. Es beschreibt also den Mehrwert, den die Erreichung des Ziels stiftet.
Mit den eigenen Ressourcen erreichbar
Damit unser Objective kein Luftschloss wird, müssen wir uns Gedanken machen, wie wir das Ziel ohne externe Abhängigkeiten verfolgen können.
Evergreens
Ein sich ständig wiederholendes Objective deutet darauf hin, dass wir in den vorigen Durchläufen nichts gelernt haben.
"und"
Das kleine Wörtchen "und" zeigt uns, dass hier zwei Ziele versteckt wurden, der Fokus fehlt also. Dasselbe gilt für Adjektive, "&" oder viele Aufzählungskommas im Satz.
Blackboxes
Hinterfragt jedes Wort in eurem Objective. Reicht uns bei "Der Prozess ist definiert" die bloße Definition, oder wollt ihr diese auch schon Kommunizieren? Und was beinhaltet so eine Prozessdefinition eigentlich alles?
Output-orientiert
Output beantwortet die Frage: "Was willst du machen?". Es schränkt euch, im Gegensatz zum Outcome, den Lösungshorizont ein.
Hebel & Treiber
Die Key Results sind keine Garantien dafür, dass wir das Objective erreichen. Vielmehr sind es Einflussfaktoren, deren Manipulation uns bei der Erreichung unterstützen.
Kontinuierlich messbar
Ein Key Result sollte schrittweise messbar sein, um die Learnings ganz genau datieren zu können.
Lead Measure
Ein Lead Measure ist eine unmittelbar beeinflussbare Messgröße. Wir suchen also Hebel, die wir aktiv angehen können.
Mehrdimensional & unabhängig
Die Key Results sind dann mehrdimensional, wenn sie Faktoren aus verschiedenen Bereichen beeinflussen, z. B. ein Key Result beeinflusst die "Befähigung" während ein anderes die "Recherche" beinhaltet.
Abhängigkeiten
Wenn ein Key Result nicht erreichbar ist, sollten die anderen dadurch nicht auch gefährdet werden.
Binäre Key Results
Graduelle Messbarkeit bedeutet, dass wir mehr als 0% und 100% messen können. Wenn wir nur mit "Ja" oder "Nein" auf den Erfüllungsgrad eines Key Results antworten können, dann ist es binär.
KPIs
Key Perfomance Indicators sind Indikatoren für den Unternehmenserfolg. Sie sind aber nur im Nachhinein messbar und sind somit keine aktiven Hebel.
"mindestens", "circa",...
Durch die Relativierung der Messgröße durch solche Floskeln verlieren wir an Committment. Einigt euch auf eine Zahl und behaltet diese auch erstmal bei.
Geschäftsführer: David Hillmer