In dieser Folge erklärt Matthias Lenssen David wie man mit buntem Tape herkömmliche Räume in kreative Arbeitsumgebungen verwandelt, um die Teamarbeit und Moderation in Workshops zu fördern.
1.8.2024
Manche von euch haben sie vielleicht schon auf LinkedIn gesehen und sofort das Scrollen gestoppt: die Rede ist von bunt getapten Office Räumen. Ob Neonpink, schwarz, gelb oder neongrün – Taping ist der neueste New Work Trend im Workshop Universum, perfekt geeignet für agiles Arbeiten.
Ins Leben gerufen hat den ganzen Hype Matthias Lenssen, Dozent für Design Thinking an der Uni Köln, Trainer sowie Gründer von „Facilitape“. Matthias verwandelt 0815-Räume mit buntem Tape in kreative Spielplätze und sein Lebenslauf ist fast genauso bunt wie seine Raumgestaltungen. Doch dazu gleich mehr!
Was ihn umtreibt, hat mir Matthias neulich in meinem Podcast „Unboxing New Work“ erklärt: Er möchte das Thema Raum erforschen – mit dem Ziel der „Facilitation“ von Teams und Mitarbeitern. Facilitation, was? Gemeint sind schlicht Moderation und Workshop Begleitung. Das Projekt „Facilitape“ ist dabei der erste Baustein – sein Buch dazu ist bereits in der Mache. Im Kern geht es um die Fragen: Was machen Räume mit Menschen? Und wie können wir Räume so gestalten, dass dort gute Dinge passieren?
Aber der Reihe nach: „Facilitape“ ist übrigens ein Kunstwort, das sich aus Facilitation (Workshop Begleitung) und Tape (Klebe Band) zusammensetzt. „Tape begleitet mich schon mein gesamtes Workshop-Dasein“, erzählt mir Matthias. Über die Jahre setzte er mehr und mehr Tape in Workshops ein, um Räume dreidimensional zu gestalten: von der Begrüßung am Boden bis hin zu Templates an der Wand. „Ich nutze den gesamten Raum als kreatives Arbeitsboard.“
Eine Dynamik, die gut ankommt: „Tape Facilitation könnte schon in zwei Jahren ein Standard für eine bestimmte Art der Workshop Gestaltung sein“, prognostiziert Matthias, der sich selbst als Inspirator und Kommunikator für das Thema sieht. Schwer sei das Taping nicht: „Mit diesem Gestaltungsmittel kann man nicht viel falsch machen. Jeder kann direkt loslegen – mit ein paar Inspirationen von meiner Website. Alles was es braucht: etwas Mut, einem leeren Raum und zwei Rollen Tape. Der Raum gewinnt sofort eine andere Wirkung“, so sein Tipp für erfahrene und angehende Workshopper, die ihre Toolbox erweitern wollen.
Mit Now Pow hat Matthias übrigens auch einen physischen Ort für Kreative auf dem Land geschaffen: ein Architektenhaus, das die Idee des Zusammenlebens und Zusammenarbeitens unter Freelancern, Teams und Start-Ups in Form eines „Konnektivs“ unterstützt: „Kreativität funktioniert vor Ort nämlich besser als in einem Zoom-Call“, weiß Matthias.
„Unser Zukunftshaus ist ein offener, spielerischer Ort für Veranstaltungen, der zur Regionalentwicklung beiträgt. Was hier zusammenkommt, sind: Gemeinschaft, Unternehmertum und Arbeit, die sich gut anfühlt.“ Er hofft, dass in Zukunft noch mehr Menschen, so wie er, auf die Idee kommen, brach liegende Immobilien auf diese Weise zu beleben.
Arbeit, die sich gut anfühlt. Genau darum geht es schließlich in letzter Konsequenz bei New Work – und auch bei meinem eigenen Unternehmen, der HelloNew GmbH. „Unsere Arbeitswelt ist nicht artgerecht“, bekräftigt mich Matthias. Sie müsse jetzt gesund werden. Doch wie gelingt das? „Indem sie uns Menschen wieder als das Wesen versteht, das wir sind.“
Konkret kann das bedeuten, Stress und Alarmzustände abzubauen: „Diese alte Struktur, auf Stress zu reagieren und unter Druck zu arbeiten, wollen wir in New-Work-Settings abbauen und umgestalten. Es ist nicht gesund, wenn wir uns – auch wenn nur unterbewusst - in einem dauerhaftem Stress-Zustand befinden.“
Die nächste Idee schlummert schon in Matthias Pipeline: Aus seinem Start-Up „Triplu“ für Kinderspielzeug, genauer gesagt modularen Spielhöhlen in Form von Höhlen, Ritterburgen, Schiffen und Ufos will er zukünftig Raumelemente für flexible Arbeitsflächen und Konferenzen bauen.
„So gewinnen wir nicht nur cooles Design, sondern kreieren agile bewegliche Räume“, findet der Kommunikationswissenschaftler, den ihr in meiner neuen Podcast-Episode jetzt in voller Länge anhören könnt. Persönlich kennenlernen könnt ihr Matthias Lenssen übrigens am 11. Juni 2024 beim Lego Serious Play Barcamp in Wiesbaden. Seid ihr dabei?
Wenn du mehr über unsere Vision des neuen Arbeitens und Facilitape als Workshop-Tool erfahren willst, höre jetzt in die neue Folge von meinem Podcast „Unboxing New Work“.
1.8.2024